Donnerstag, 7. August 2008

Die Nef-Affäre

Wollt ihr mal meine Meinung zur Causa Nef hören? Nein? Zu spät. Das ganze stinkt doch nach einer riesigen Vertuschungsaktion von Politik und Medien um uns von den wirklichen Problemen abzulenken. Ex-Freundinnen terrorisieren ist doch fast schon gewohnheitsrechtlich toleriert und die Idee mit dem Sex-Inserat ist gar nicht mal so schlecht. Zurück zu den Problemen: Wo bleibt eine nationale Diskussion über den schlechten Einfluss der Nati auf die Jugend? Die Kids schauen Fussball und der beste Schweizer ist der Valon, dass ist der mit der miesen Frisur. Fahr mal einer am Samstagabend S-Bahn Richtung Zürich, da werden die wahren Ausmasse ersichtlich. Die Kleinen können ja nur mit Kampftrinken auf ihren entarteten Konformismus reagieren. Die Epidemie greift auch langsam auf Übersee über; so im letzten NZZ Folio: Ein honduranischer Figaro antwortet auf die Frage, welche Frisur denn in seinem Land gerade angesagt sei, mit:

Ganz klar der «corte europeo», der europäische Schnitt. Er heisst so, weil viele Fussballer in Europa ihn tragen: an den Seiten kurz und oben eine Linie, die lang bleibt, so dass man mit Gel einen Kamm formen kann.
Mich zuckte es wie kurz vor dem Einschlafen und das Heft fiel mir aus der Hand. Dann dachte ich an die wankelmütige Heulsuse Streller. Wenn die Kleinen dann mal von der Lehrerin zusammengeschissen werden, verlassen sie die Klasse, nur um nachher reuig wieder zurückzukehren. Die "Dabei ist Alles"-Mentalität dürfte sich im Klassenzimmer durchsetzen.
Die Homosexuellen sollten in der westlichen Gesellschaft langsam angekommen sein. Oder umgekehrt. Die Frauen gleichgestellt. Die Reichen separiert. Wir leben sozialen Liberalismus. Die erwachsenen, männlichen Mädchen reagieren auf dieses komplizierte Gesellschaftsgefüge anomisch. Sie rebellieren, lehnen sich auf, frisiert, tätowiert, trainiert und verheult. Wir müssen ihnen helfen einen Weg zurück zur Normalität zu finden. Wir alle stehen in der Schuld. Um meine Gefühle zu artikulieren fehlt mir das Vokabular; in verzweifelter Stunde hilft mir, wie könnte es anders sein, die Werbung. Und Mr. T. Und Snickers.

Ich sollte Geld von Snickers verlangen.

*edit*: Tagi-online drischt auf Dani "Ich bin voll underground" Gygax' DJ-Ambitionen ein. (hier) Ein erster Schritt wenigstens. Dessen Vorbild ist übrigens Sven "Gude Laune" Väth.